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Bericht von Sylvia Jochum zur Junior Science Academy

Zwei Wochen in den Ferien freiwillig lernen und Präsentationen halten? Ob ich verrückt bin, das haben sich die Leute, denen ich von diesem einmaligen Erlebnis berichtet habe, wohl gedacht. Aber die Science Academy ist viel mehr als nur zwei Wochen verschwendete Freizeit. Für mich waren es viel mehr zwei Monate voll einzigartiger Menschen, großen Projekten und unendlichen Insider-Witzen.

Die Akademie leitet mit einem Wochenende in zwei in den Sommerferien folgende Wochen ein. Auf 6 Kurse aufgeteilt werden unterschiedlichste Themen zu Natur- und Geisteswissenschaften behandelt. Abgerundet wird die Akademie durch weitere abschließende zwei Tage für das Erstellen einer Dokumentation.

Neben den zwei Kursschienen kann man pro Tag an drei kursübergreifende Angebote (KüAs) teilnehmen. Die drei Haupt-KüAs, Sport, Theater und Musik, finden jeden Tag statt, der Rest wird von Teilnehmern organisiert, die ihre Interessen teilen wollen.

So habe ich oft vor dem Frühstück am Frühsport teilgenommen, in dem unsere absolut geniale Sport-KüA-Leiterin jeden Morgen eine neue, schweißtreibende Überraschung für uns hatte. Meine Zeit nach dem Mittagessen habe ich mit der Musik-KüA gefüllt. Gemeinsam mit ebenso großartigen Leiterinnen haben wir uns 5 Musikstücke zum diesjährigen Akademiemotto, Kosmos, erarbeitet.

In meinem Kurs zum Thema Meteorologie haben wir uns zwei große Projekte überlegt. Zum einen wollten wir einen Wetterballon starten lassen, des Weiteren eine Wetterstation bauen und die gewonnenen Daten beider Projekte auswerten. Eine Menge Ziele, die wir in nur zwei Wochen erreichen wollten.

Das Material hatten unsere Kursleiter bereits besorgt, sodass wir direkt beginnen konnten. Die Messungen sollten mithilfe eines vorprogrammierten Datenloggers durchgeführt werden. Zudem wurden ein GPS-Tracker und eine Kamera in die Box eingebaut. Vor diesem Schritt musste alles gründlich geplant werden – von Skizzen der Raumeinteilung in der Box, Case-Entwürfen und Checklisten bis zum Tagesablauf war alles dabei. Parallel dazu wurden Recherchen und Berechnungen zum Start gemacht. Das Startdatum wurde auf den Samstag, eine Woche nach Akademiebeginn, gesetzt. Dieser Startversuch schlug aufgrund eines Heliummangels fehl. Auch nachdem zusätzliches Helium gekauft worden war, war die gewünschte Füllmenge nicht ausreichend. Entsprechend große Auswirkungen hatte dies auf den Flug. Der Wetterballon landete schließlich über 30h später als erwartet auf einem Hausdach in der Nähe der französischen Grenze in Wyhl am Kaiserstuhl. Als Grund für den Heliummangel stellte sich ein Fehler bei der Herstellung der Heliumflasche heraus.

Ich habe mich hier auf eine kurze Ausführung des Wetterballons beschränkt. Solltet ihr mehr über unsere Projekte und die anderen Kursinhalte wissen wollen, schaut gerne einmal nach Weihnachten unter „Archiv“ in unsere Doku rein 🙂

https://www.scienceacademy.de/index.php

Bei so einem nervenaufreibenden Projekt war es gut zwischendurch mal an etwas ganz Anderes denken zu können. Hilfreich war dabei das Sportfest, das unser Kurs gewann, das Bergfest, bei dem wir die abgelaufene Hälfte der Akademie feierten und der Wandertag.

Viel zu schnell erreichte uns der Abschlusstag mit all seiner Härte. Eltern und Ehemalige hörten uns bei unseren Präsentationen zu, die wir die Tage zuvor vorbereitet hatten. Am Abend sahen wir uns das Theaterstück „Liebe ohne e“ der entsprechenden KüA an und gaben selbst unsere Stücke zum Besten. Mit tosendem Applaus verabschiedeten sich die Eltern und ließen uns noch einen Abend zum Feiern.

Einen Monat später kamen wir zum letzten Mal für ein Wochenende zurück an die Akademie. Unsere einzelnen Berichte wurden zu einer großen Dokumentation zusammengefügt, um unsere Kursinhalte zu sammeln und diese großartige Zeit festzuhalten.

Abschließend kann ich nur sagen, dass die Akademie zur besten Zeit meines Lebens gehört und es weiterhin prägen wird. Selbst wenn die Akademie vorbei ist, die Freunde, die ich dort gefunden habe, werden mir hoffentlich bleiben, wie auch die Erinnerungen daran.

Ich kann nur empfehlen: Wenn ihr glaubt, dass das etwas für euch wäre, zögert nicht und bewerbt euch fürs nächste Jahr!

An dieser Stelle danke ich allen Leuten, die mich an diese Akademie gebracht haben und diese Zeit mit mir gestaltet haben. Eine Liste wäre leider zu lang, deshalb beschränke ich mich hier auf Sie, Frau Hecker: Ich weiß, ich habe das schon oft gesagt, aber ich kann es nur immer und immer wiederholen, weil diese Zeit es einfach wert war.

Danke, dass Sie mich zur Akademie gebracht haben!