Am 9. Mai haben sich über 40 Lehrkräfte aus Schulen in ganz Baden-Württemberg am OHG getroffen, um sich weiterzubilden, zu vernetzen und auszutauschen. Was sie alle verbindet: Ihre Schulen gehen mit Freiraum-Lernformaten einen Schritt in Richtung einer anderen Lernkultur.
Auch am OHG läuft seit diesem Schuljahr in den beiden Ethikgruppen Kl. 7 im Rahmen der Leitperspektive BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) ein „FreiDay“-Pilot.
Beim FreiDay (https://frei-day.org/) arbeiten die Kinder und Jugendlichen über ein gesamtes Schuljahr hinweg an einem selbstgewählten Projekt im Rahmen der 17 Nachhaltigkeits-Entwicklungziele der UN, sind mit externen Expert:innen in Kontakt und organisieren ihren Arbeitsprozess eigenständig. Unterstützt werden sie dabei von ihren Lehrkräften, die den Lernprozess entlang des Projektjahrs begleiten. Insgesamt sechs digitale Fortbildungsmodule von Schule im Aufbruch (https://schule-im-aufbruch.de/) entlang des FreiDay-Jahrs erleichtern den Kolleg:innen den Rollenwechsel von der Lehrkraft zur Lernbegleitung.
Seit diesem Schuljahr läuft eine Kooperation zwischen Schule im Aufbruch, dem Kultusministerium und dem ZSL (Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung), die es weiteren 20 Schulen ermöglicht, sich mit dem „ZukunftsDay“ in Richtung Freiraum-Lernen aufzumachen.
Neben den Lehrkräften waren am 9. Mai deshalb auch Vertreter:innen des Kultusministeriums, des ZSL und verschiedener Regionalstellen sowie der Stadt Stuttgart mit dabei: Achim Beule, BNE-Referent am KM, Joachim Geiger, Referat Gymnasien am KM, Katharina Esenwein und Andreas Hachenberg (ZSL), Susanne Opp (ZSL Mannheim) und Andreas Bauer, BNE-Verantwortlicher der Stadt Stuttgart. Mit dem Epiz Reutlingen (https://www.epiz.de/de/) und den Teachers for Future (https://teachersforfuture.org/) war auch die Zivilgesellschaft vertreten.
Als Schulleiter hat Herr Hilbert die Gäste begrüßt und war trotz Abitur immer wieder dabei und im Austausch. Anja Engerer, FreiDay-Landeskoordinatorin, und Katharina Esenwein hatten den Tag gemeinsam konzipiert und mit Christiane Daepp (https://www.ideenbuero.ch/ideenbuero) und Judith Holle (beWirken, https://bewirken.org/) zwei inspirierende Impulsgebende eingeladen. Ebenso mit von der Partie: OHG-Schüler:innen aus zwei FreiDay-Projektgruppen, die nicht nur ein Mittagsbüffet aus geretteten Lebensmitteln bereitet, sondern auch im Rahmen ihrer eigenen Barcamp-Session Lehrer:innen Einblicke in ihre Projektarbeit gegeben haben. In mehreren Barcamp-Runden tauschten sich die Teilnehmenden über Fragen zu Projektlernen, der veränderten Rolle der Lehrkräfte, über Schulentwicklung, Whole School Approach, eine projektbasierte Prüfungskultur und nicht zuletzt über den Umgang mit Widerständen beim Aufbruch in eine neue Lernkultur aus.
Ein wichtiger Baustein beim Aufbruch ist die kraftvoll gelebte Netzwerkarbeit und der persönliche Austausch in Präsenz – das war entlang des Treffens im KO-Bau und in den vielen Gesprächen greifbar. In einer gemeinsamen Schlussrunde wurde deutlich, wie wertvoll der Tag für die Teilnehmenden gewesen ist. Besonders hervorgehoben wurde hier auch nochmal die Präsenz der FreiDay-Schüler:innen: „Es war total wertvoll, die Perspektive der Schüler:innen auf den FreiDay zu erfahren: wie sie vorgegangen sind, um ihre Projektidee zu finden, was sie herausfordernd finden, wie sie Probleme lösen, auch innerhalb der eigenen Gruppe, und nicht zuletzt, was sie motiviert weiterzumachen“, sagt eine Lehrkraft aus Ravensburg.
SAVE THE DATE: Wer in den FreiDay am OHG reinschnuppern möchte, kann das am 10.7. in der 5.+6. Stunde beim Markt der Möglichkeiten tun. Dann werden die insgesamt 11 FreiDay-Teams im EG und Außengelände des Hauptbaus an Ständen ihre Projektergebnisse vorstellen und für Fragen zur Verfügung stehen. Auch viele der externen Expert:innen und Unterstützer:innen der verschiedenen Projekte – städtische Stellen, Unternehmen, Eltern, zivilgesellschaftliche Initiativen – werden beim Markt der Möglichkeiten dabei sein.









Nora Oehmichen & Julia Schneider