Am 30.9.25 unternahmen wir, die Kursstufe 2, einen Ausflug zur KZ-Gedenkstätte Leonberg
und anschließend ins „Hotel Silber“ in Stuttgart. Der Tag stand ganz im Zeichen der
Geschichtsaufarbeitung, Erinnerungskultur und der Frage, was wir heute aus der
Vergangenheit lernen können.
Besuch der KZ-Gedenkstätte Leonberg
Zu Beginn erhielten wir einen kurzen historischen Rückblick über den Zweiten
Weltkrieg und die Rolle Leonbergs während dieser Zeit. In Leonberg befand sich
eine Außenstelle eines Konzentrationslagers aus Frankreich. Die Häftlinge –
darunter Männer bereits ab 14/15 Jahren – mussten dort Zwangsarbeit leisten.


Im Fokus standen die beiden Tunnel (Ost und West), in denen Tragflächen für die Messerschmitt
ME 262, die sogenannte „Wunderwaffe“, gefertigt wurden. Leonberg war damit eine von über
100 Produktionsstätten für dieses Flugzeug.


Vor den Tunneleingängen steht heute eine Namenswand. Dort sind die rund 3.000 Namen der
Zwangsarbeiter verzeichnet, die unter unmenschlichen Bedingungen in Leonberg arbeiten
mussten. Besonders eindrücklich war der Weg von der Gedenkstätte zur Bibliothek und weiter
zum Friedhof, auf dem 337 verstorbene Zwangsarbeiter beerdigt sind. Dieser Teil des Besuchs
machte die grausame Realität der Zwangsarbeit für uns besonders greifbar.


Besuch im „Hotel Silber“
Nach einer Mittagspause ging es weiter nach Stuttgart ins „Hotel Silber“. Dieses Gebäude war
während der NS-Zeit der Sitz der Gestapo, der Geheimen Staatspolizei. In einer Ausstellung
erfuhren wir zunächst, wie die Gestapo aus der politischen Polizei hervorgegangen war.


Besonders eindrücklich waren die Berichte über Menschen, die sich gegen das NS-Regime
auflehnten – sei es durch Attentatsversuche, Protestaktionen oder kleine Gesten wie
Wandmalereien. Außerdem beschäftigten wir uns mit den Themen politische Gegner,
Deportationen von Jüdinnen und Juden sowie mit den Hintergründen von Gestapo und
Kriminalpolizei.

Abschlussdiskussion
Zum Abschluss sprachen wir über politische Systeme damals und heute. Dabei wurde auch
thematisiert, in welchen Situationen Zivilcourage damals wie heute wichtig ist. Wir nahmen mit,
dass Erinnerungskultur nicht nur mit der Vergangenheit zu tun hat, sondern uns auch heute
Verantwortung gibt: aufzustehen, wenn Unrecht geschieht



